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Arbeitskreis Zahngesundheit für den Rhein-Erft-Kreis
Der Zahnärztliche Dienst des Rhein-Erft-Kreises und alle ortsansässigen, gesetzlichen Krankenkassen arbeiten im Arbeitskreis Zahngesundheit in einem gemeinsamen Programm zur Förderung der Zahngesundheit zusammen.
Der Arbeitskreis Zahngesundheit ist ein gemeinsames Zahngesundheitsprogramm des Gesundheitsamtes Rhein-Erft-Kreis und der gesetzlichen Krankenkassen im Rhein-Erft-Kreis. Das gemeinsame Ziel ist die Zahngesundheit der Kinder und Jugendlichen im Rhein-Erft-Kreis zu verbessern und zu stabilisieren. Der Arbeitskreis Zahngesundheit ist seit über 30 Jahren aktiv und leistet durch den Einsatz von sechs Prophylaxe-Beraterinnen einen wertvollen Beitrag zur Zahngesundheit in allen Kindertagesstätten und Schulen.
Die Ziele sind im Einzelnen:
- Zahnmedizinische Präventation und Gesundheitsförderung
- Erhalt und Verbesserung der Mundgesundheit
- Verbesserung des Zahngesundheitsverhaltens
- Motivation zum regelmäßigen Zahnarztbesuch
- Angstabbau
Was wir machen:
- Mundhygieneberatung und Zahnputztraining
- Ernährungsberatung
- Prophylaxeunterricht
- Zahnschmelzhärtung mit Fluoriden
- Elterninformation
Wenn Sie Fragen haben, rufen Sie bei uns an.
- Prophylaxeteam: 0221 1618-35055
Mail: claudia.schneiderrh.aokde - Zahnärztlicher Dienst: 02271 83-15364
Mail: pantelis.petrakakisrhein-erft-kreisde
Ansprechpartner:
- Kerstin Commer
Tel.: 0221/1618-35056
kerstin.commerrh.aokde - Heike Sturm
Tel.: 0221/1618-35177
heike.sturmrh.aokde - Margitta Scholz
Tel.: 0221/1618-35187
margitta.scholzrh.aokde - Nicole Drobner
Tel.: 0221/1618-35188
nicole.drobnerrh.aokde - Petra Horch
Tel.: 0221/1618-35195
petra.horchrh.aokde - Roland Schrey
Tel.: 0221/1618-35121
roland.schreyrh.aokde
Milchzähne und ihre Pflege
Ein gesundes Milchgebiss ist von entscheidender Bedeutung für die kindliche Entwicklung. Es begünstigt das Kieferwachstum, fördert das Erlernen der Sprache und des Essverhaltens.
Milchzähne beginnen sich bereits während der 6.-8. Schwangerschaftswoche zu bilden. Die ersten Milchzähne bekommt das Baby mit etwa 6 Monaten, die letzten im dritten Lebensjahr.
Als grobe Orientierungswerte kann man mit dem Durchbruch der Milchzähne in folgendem Alter rechnen:
- die (8) Schneidezähne mit 6-12 Monaten,
- die (4) Eckzähne mit 16-20 Monaten,
- die ersten (4) Backenzähne mit 12-16 Monaten,
- die zweiten (4) Backenzähne mit 20-30 Monaten.
Die Zahndurchbruchzeiten sind allerdings sehr variabel. In Ausnahmefällen sind bereits bei der Geburt Schneidezähne vorhanden. Andererseits gibt es Kinder, die erst mit Ende des ersten Lebensjahres zahnen. Während des Milchzahndurchbruchs beginnt bereits die Entwicklung der bleibenden Zähne.
Milchzähne haben genauso wie die bleibenden Zähne wichtige Funktionen
Erst mit Zähnen lernt das Kind richtig sprechen und kann feste Nahrung zerkleinern. Die Milchzähne sind Platzhalter für die bleibenden Zähne. Gehen Milchzähne frühzeitig durch Karies verloren, können die Nachbarzähne in die Lücke kippen und somit zu Störungen im Zahnwechsel und Fehlstellungen im bleibenden Gebiss führen.
Gesunde Milchzähne sind eine wichtige Voraussetzung für Wohlbefinden und Gesundheit Ihres Kindes. Karies an Milchzähnen kann genauso schmerzhaft sein wie bei bleibenden Zähnen. Außerdem können Bakterien und Pilze aus kariösen Zähnen in den Körper gelangen und die Immunabwehr schwächen. Deshalb sollten auch kranke Milchzähne behandelt werden. Gewöhnen Sie Ihr Kind frühzeitig an Kontrollbesuche beim Zahnarzt. Empfehlungen dazu finden Sie auf der Seite „Der Zahnarztbesuch für Kinder und Jugendliche“.
Tipps für eine gesunde Mund- und Zahnentwicklung
- In den ersten sechs Lebensmonaten ist es am besten, wenn ein Kind gestillt wird.
- Sobald ein Kind alleine sitzen kann, ersetzen Sie die Flasche allmählich durch eine Tasse oder einen Becher. Lerntassen oder Schnabeltassen brauchen Kinder in der Regel nicht.
- Kleinkinder dürfen nuckeln und saugen, aber dazu reicht ein Nuckel ohne Flasche. Ein Nuckel muss kiefergerecht (keine Kugel) geformt sein, der Übergang in den Mund soll möglichst dünn sein. Bis zum Abgewöhnen des Nuckels (zu einem möglichst frühen Zeitpunkt) immer die kleinste Größe benutzen. Bitte überlassen Sie Ihrem Kind keine Flasche mit Milch oder gesüßten Getränken zum Dauernuckeln.
- Lassen Sie Ihr Kind hauptsächlich Wasser trinken. Ebenfalls geeignet ist ungesüßter Kräutertee. Früchtetee ist wegen seines hohen Säuregehalts nicht zu empfehlen. Säfte sind keine Durstlöscher. Sie enthalten ebenfalls Säuren und haben einen hohen Zuckeranteil. Auch wenn auf der Flasche "ohne Zuckerzusatz" steht, sind diese Säfte wegen ihres hohen Fruchtzuckergehaltes nicht als Durstlöscher geeignet. Säuren und Zucker aus Getränken führen sehr schnell zu Schäden an den Milchzähnen! Ein Glas Fruchtsaft am Tag als Einzelmenge oder aufgeteilt auf mehrere Schorlen (1 Teil Fruchtsaft, 3 Teile Wasser) ist ausreichend und sollte nicht überschritten werden.
- Lassen Sie Ihr Kleinkind schon beim Zahnen an Obst, Gemüse oder Brotkruste lutschen und knabbern. Sobald das Kind am Tisch mitisst, bieten Sie regelmäßig auch kauaktive Kost an.
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Zahnarztbesuch für Kinder und Jugendliche
Das Risiko, an Karies zu erkranken, ist für jeden Menschen unterschiedlich ausgeprägt.
Die Kinder und Jugendlichen im Rhein-Erft-Kreis werden durch das Zahngesundheitsprogramm (Gruppenprophylaxe) des Arbeitskreises Zahngesundheit für den Rhein-Erft-Kreis regelmäßig vorbeugend betreut.
Zahnärztliche Frühuntersuchungen und gruppenprophylaktische Betreuung zur Vermeidung frühkindlicher Karies
- in den Familienzentren und Kitas
Früherkennungsuntersuchungen für Kleinkinder sind wichtig. Deshalb führt der zahnärztliche Dienst im Gesundheitsamt des Rhein-Erft-Kreises bereits bei den unter 3-Jährigen zahnärztliche Untersuchungen durch. Die Beratung des Kita-Fachpersonals und der Eltern zu Zahnpflege und zahngesunder Ernährung soll dafür Sorge tragen, dass die Entstehung einer Karies im Kleinkindalter vermieden wird. - in der hauszahnärztlichen Praxis
Das Versorgungskonzept der Bundeszahnärztekammer und der Kassenzahnärztlichen Vereinigung sieht zur Vermeidung frühkindlicher Karies je eine zahnärztliche Untersuchung in den Lebensmonaten 6 bis 9, 10 bis 20 sowie ab dem 21. Lebensmonat vor. - Leistungsangebot der gesetzlichen Krankenkassen FU1 bis FU3
Bei der zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchung handelt es sich um ein Leistungsangebot der gesetzlichen Krankenkassen für Kinder zwischen dem 30. und 72. Lebensmonat. In diesem Zeitraum können im Abstand von mindestens 12 Monaten maximal 3 FU-Termine wahrgenommen werden. Die Untersuchungen dienen dazu, Erkrankungen und Entwicklungsstörungen im Zahn-, Mund- und Kieferbereich frühzeitig zu erkennen und darüber hinaus das Bewusstsein für den Stellenwert einer regelmäßigen Zahnpflege und einer zahngesunden Ernährung bei Eltern und Kindern zu entwickeln.
Individualprophylaxe - Fitness für Kinderzähne
Die gesetzlichen Krankenkassen bieten zusätzlich unter dem Begriff "Individualprophylaxe" (IP) kostenlose individuelle Vorsorgemaßnahmen für Kinder vom 6. bis zum vollendeten 18. Lebensjahr durch Ihre Zahnärztin/Ihren Zahnarzt an.
Welche Möglichkeiten bietet die Individualprophylaxe im Einzelnen?
IP 1: Mundhygienestatus
Hierbei wird der gesundheitliche Zustand von Zähnen und Zahnfleisch sowie die Wirksamkeit der eigenen Zahnputzgewohnheiten festgestellt.
IP 2: Aufklärung über Mundgesundheit bei Kindern und Jugendlichen
Das zahnärztliche Team gibt genaue Erklärungen zur Entstehung und Vermeidung von Karies und Zahnfleischerkrankungen. Die für Ihr Kind wirkungsvollste Zahnputzmethode wird anschaulich gezeigt und eingeübt. Wertvolle Ernährungstipps sowie eine Beratung zur Fluoridanwendung runden den Programmpunkt ab.
IP 4: Zahnschmelzhärtung mit Fluoridpräparaten
Fluoride härten den Zahnschmelz und schützen so vor Karies. Nach einer Zahnreinigung trägt das zahnärztliche Team das geeignete Präparat (Lack, Gel, o.Ä.) auf. Auch der Zahnärztliche Dienst bietet im Rahmen der gruppenprophylaktischen Betreuung Fluoridierungen in ausgewählten Schulen des Rhein-Erft-Kreises an.
IP 5: Versiegelung von kariesfreien Backenzähnen
Lassen Sie die Chancen Ihrer Kinder nicht ungenutzt und vereinbaren Sie einen Termin bei Ihrem Zahnarzt/Ihrer Zahnärztin für die Individualprophylaxe!
Fissurenversiegelung
Höcker und Grübchen (Fissuren) bilden die Kaufläche der Backenzähne. Die Fissuren sind bei vielen Menschen eng und schmal. Beim Kauen der Nahrung können Speisereste in der Tiefe der Fissuren eingeklemmt werden; Bakterien können sich dort ungehindert einnisten und aus den Speiseresten zahnzerstörende Säuren bilden. So entsteht die Karies (Zahnfäule) vor allem in den Fissuren der Kauflächen unserer Zähne.
Auch durch optimales Zähneputzen können besonders enge oder schwer zugängliche Fissuren nicht vollständig gereinigt werden, da die Borsten einer Zahnbürste eingeklemmte Speisereste in der Tiefe der Fissuren nicht erreichen. Durch eine Fissurenversiegelung werden die Grübchen der Kauflächen soweit mit Kunststoff ausgefüllt, dass eine Zahnreinigung mit der Bürste nun uneingeschränkt möglich ist.
Die Versiegelung von engen und kariesgefährdeten Fissuren ist also ein wirksamer Schutz gegen Kauflächenkaries an den Backenzähnen. Ihre Zahnärztin/Ihr Zahnarzt berät Sie darüber, ob bei Ihrem Kind eine Versiegelung sinnvoll und notwendig ist, denn nicht immer ist dies der Fall. Das Anbringen der Versiegelung ist völlig schmerzlos. Der ideale Zeitpunkt ist direkt nach dem vollständigen Durchbruch des jeweiligen Backenzahnes. Eine spätere Versiegelung ist oft noch möglich.
Das tägliche Zähneputzen bleibt natürlich weiterhin wichtigster Bestandteil der Mundhygiene!
weiterführende Informationen
Zähneputzen und Mundhygiene
Zähneputzen ist die wirksamste Methode, Zähne und Zahnfleisch gesund zu erhalten, denn ein sauberer Zahn wird nicht krank.
Auch wenn das Kind schon selbst das Zähneputzen übt, ist die Voraussetzung für gesunde Zähne, dass Eltern ihren Kindern vom ersten Zahn an die Zähne von allen Seiten sauber putzen.
Warum müssen Zähne geputzt werden?
Durch die Nahrungsaufnahme und Getränke (Softdrinks, etc.) bildet sich aus Nahrungsresten, Bakterien und Speichelbestandteilen Zahnbelag (Plaque). In diesem Belag bilden Bakterien Säuren, die den Zahn zerstören können. Diese Zahnkrankheit wird als Karies bezeichnet. Der Zahnbelag muss also durch Zähneputzen mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta entfernt werden, um wirksam vor Karies zu schützen. Eltern haben eine wichtige Vorbildfunktion, denn die richtige Mundhygiene erlernen Kinder durch Nachahmung.
Ist Karies ansteckend?
Lange Zeit wurde eine Übertragbarkeit der Karies durch Ansteckung als möglich betrachtet. Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse konnten aber zeigen, dass es sich bei der Karies nicht um eine klassische Infektionskrankheit handelt. Eine Übertragbarkeit von Kariesbakterien von einer Zahnbürste auf die andere und eine Ansteckung mit Karies über die Zahnbürste sind somit nicht möglich.
Wann werden Zähne geputzt?
Einmal täglich ab dem Durchbruch des ersten Milchzahnes. Ab dem dritten Lebensjahr (bei Zweijährigen) zweimal tägliches, betreutes Zähneputzen, vorzugsweise morgens nach dem Frühstück und abends vor dem Schlafengehen. Danach sollte man nur noch Wasser trinken!
Womit werden die Zähne geputzt?
Mit einer Zahnbürste mit handlichem Griff und kleinem Bürstenkopf aus geraden Kunststoffborsten in alters- bzw. größenentsprechender Ausführung.
Welche Zahnpasta ist empfehlenswert?
Eine Zahnpasta soll grundsätzlich Fluorid enthalten, um wirksam zum Kariesschutz beizutragen. Zahnpasta für Kinder bis 6 Jahre mit einem Fluoridgehalt von 1000 ppm. Wenn Kinder Fluoridtabletten einnehmen, ist eine Rücksprache mit dem Zahnarzt erforderlich.
Wie muss die Zahnpasta angewendet werden?
Dosierungsbeispiel: Zahnpastamenge auf oberer Zahnbürste empfohlen für Kinder bis zum zweiten Geburtstag, Zahnpasta auf unterer Zahnbürste für Kinder ab zwei bis sechs Jahren
Zahnpasta wird bei Kleinkindern bis zum zweiten Geburtstag täglich zweimal als dünner Film (Smear) bzw. in Größe eines Reiskorns angewendet. Ab dem zweiten bis zum sechsten Geburtstag kann zweimal täglich eine erbsengroße Menge zum Zähneputzen verwendet werden. Ab 6 Jahren wird das Zähneputzen mit einer Erwachsenen-Zahnpasta empfohlen (Fluoridgehalt 1.450 ppm).
Dabei muss nicht mehr so streng auf die Zahnpastadosierung geachtet werden, da ab diesem Alter i.d.R. kein Risiko mehr besteht, dass infolge einer zu hohen Fluoridaufnahme durch das Verschlucken von Zahnpasta die bleibenden Zähne im Kiefer während ihrer Entwicklung zu viel Fluorid aufnehmen.
Der Einbau hoher Fluoridmengen kann während der Zahnentwicklung zu einer so genannten „Fluorose“ führen. Diese ist gekennzeichnet durch weiße, gelblich-braune und braune Schmelzverfärbungen, bis hin zu Schmelzdefekten in schweren Fällen, die aber in erster Linie zu ästhetischen Einschränkungen führen.
Weiterführende Informationen zum Kariesschutz mit Fluoriden erhalten Sie u.a. unter folgenden Links:
- Gesund ins Leben (Öffnet in einem neuen Tab)
- Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege e.V. (DAJ) (Öffnet in einem neuen Tab)
Wie geht man beim Zähneputzen altersgemäß vor?
Babys bis zwei Jahre:
Schon vor dem Durchbruch der ersten Schneidezähne sollte der Kieferkamm mit dem Finger oder einem feuchten Mull-Läppchen oder Mikrofaser- Fingerling leicht massiert werden. So kann ein positives Erleben von Hygiene- Maßnahmen im Mund angebahnt werden und Ihr Baby wird diese Massage - besonders beim Zahnen - als sehr wohltuend empfinden. Mit dem ersten Zähnchen beginnt das Zähneputzen. Eltern putzen die Zähne rundherum sauber. Durch Musik, z.B. ein Zahnputzlied, wird die Zahnpflege unterstützt und als angenehme Erinnerung abgespeichert.
Kinder ab zwei Jahren:
Die Kinder fangen an mit eigenen Zahnputzversuchen. Um die Zahnputzbewegungen der Eltern nachzuahmen, möchten sie oft selbst die Zahnbürste halten und im Mund führen. Dieses Verhalten ist also kein Störversuch sondern Ausdruck von Freude und Motivation am Mitmachen. Mit dieser Erfahrung kann die Zahnputztechnik nach der KAI-Methode leicht umgesetzt werden.
Vorschulkinder:
Im Alter von fünf bis sechs Jahren beginnt der Zahnwechsel. Zu diesem Zeitpunkt tauchen auch die ersten bleibenden Backenzähne, die sogenannten 6-Jahr- Molaren, hinter den Milchzähnen in der Mundhöhle auf, ohne dass dafür ein Milchzahn ausfällt. Diese Zähne liegen zunächst unter dem Niveau der Milchzähne, verstecken sich manchmal unter einer Zahnfleischkapuze und sind für die herkömmliche Zahnpflege schwer zugänglich. Um diese Zähne sauber zu putzen empfiehlt es sich, dass die Eltern mit der Zahnbürste quer zur Zahnreihe putzen.
Jugendliche und Erwachsene:
Bei Jugendlichen und Erwachsenen hat sich die so genannte „Bass-Technik“ bewährt. Im Bedarfsfall muss mit dem eigenen Zahnarzt die Zahnputztechnik individuell angepasst werden.
Hygiene der Zahnzwischenräume:
Da die Zahnzwischenräume mit der Zahnbürste nicht erreicht werden können, muss der Zahnbelag in diesem Bereich durch besondere Hilfsmittel entfernt werden. Lassen Sie sich dazu am besten in Ihrer hauszahnärztlichen Praxis über den Gebrauch von Zahnseide, Zahnhölzchen oder Zahnzwischenraumbürstchen beraten. Schon im Milchgebiss sollte Zahnseide, z.B. mit einem Zahnseidenhalter, angewandt werden, sobald die Lücken zwischen den Backenzähnen geschlossen sind.
Elektrische Zahnbürste oder Handzahnbürste?:
Für beide gilt, dass die Zahnpflege systematisch mit der richtigen Technik durchgeführt werden soll. Unter dieser Voraussetzung können sowohl die Handzahnbürste, als auch die elektrische Zahnbürste gleichermaßen mit gutem Ergebnis angewendet werden.
Während mit der Handzahnbürste mehrere Zähne auf einmal geputzt werden können (Zahngruppen), wird mit der elektrischen Zahnbürste mit einem runden Schwingkopf jeweils immer nur ein Zahn geputzt (Zahn für Zahn).
Bei kleineren Kindern kann die elektrische Zahnbürste als Motivationsverstärker dienen, und die Putzbewegungen des putzenden Elternteils können an den kleinen Kindermund gut angepasst werden. Grundsätzlich sollte aber darauf hingewirkt werden, dass alle Kinder den Umgang mit einer Handzahnbürste sicher lernen. Im Ergebnis steht nicht nur ein Lachen mit strahlenden Zähnchen sondern es werden gleichzeitig feinmotorische Fähigkeiten trainiert, die u.a. zum Erlernen einer flüssigen Schreibschrift notwendig sind.
Zahnbehandlungsangst und der Weg zur entspannten Zahnbehandlung
Der ein oder andere kennt es – das mulmige Gefühl im Vorfeld oder während des Zahnarztbesuchs. In Studien zeigte sich, dass 60-80% der Menschen unter Zahnbehandlungsangst leiden. Sollten Sie betroffen sein – Sie sind also nicht allein.
In der Wissenschaft definiert man diese Zahnbehandlungsangst als alle psychologischen und physiologischen Ausprägungen eines Gefühls, die eine vermeintliche oder tatsächliche Bedrohung in Verbindung mit einer Zahnbehandlung darstellen.
Grundsätzlich ist Angst nichts Schlechtes, unser Körper signalisiert uns eine mögliche oder tatsächliche Gefahr und hilft uns, diese zu vermeiden oder ihr zu entkommen. Objektiv betrachtet, stellt der Zahnarztbesuch jedoch keine Bedrohung für Leib und Leben dar, woher kommt also dieses Gefühl?
Wie entsteht Zahnbehandlungsangst
Diese Angst kann verschiedene Ursachen haben, wobei auch mehrere Faktoren zusammentreffen können.
Zum einen können (schlechte) Erfahrungen zu einer Konditionierung führen. In der Folge werden (unbewusst) z.B. der Geruch der Praxis oder der Zahnarztstuhl immer mit dieser Erfahrung verknüpft. Die gute Nachricht ist: Diese Muster kann man unterbrechen.
Eine weitere Möglichkeit ist, dass Menschen durch das Miterleben von schmerzhaften Zahnbehandlungen anderer Personen (z.B. der Eltern) die Angst auf sich selbst übertragen. Hier spricht man von dem sogenannten Modelllernen, hierunter fällt auch das Verhalten, dass Kinder die Angstgefühle Ihrer Vorbilder „nachahmen“ (Mama hat Angst, also habe ich auch Angst). Seien Sie ein gutes Vorbild für Ihre Kinder, lassen Sie positive Neugierde auf den Zahnarztbesuch zu und vermeiden Sie, Ihr Kind zu längeren Behandlungen mitzunehmen.
Häufig entsteht die Furcht auch durch versteckte Androhungen wie beispielsweise „wenn du deine Zähne nicht gut putzt, muss der Zahnarzt bohren und das tut weh“. Der gut gemeinte Rat führt unbewusst zum negativen Bild des Zahnarztbesuchs. Sprechen Sie Zuhause davon, wie Zähne gesund erhalten werden können und davon, dass die Zahnärztin/der Zahnarzt Zähne (wieder) schön erstrahlen lassen.
Individuelle Eigenschaften jedes Menschen können sich zudem auf den Umgang mit dem Besuch in der zahnärztlichen Praxis auswirken.
Scham ist ein weiterer Aspekt, der das Unwohlsein vor dem Zahnarztbesuch steigert. Die Mundhöhle ist eine intime Zone und gerade Menschen, die bereits wissen, dass dort Behandlungsbedarf besteht schämen sich, ihre „Baustellen“ offen zu zeigen. Die Zahnarztpraxis Ihres Vertrauens weiß um diese Tatsache, dort wird Ihnen geholfen, ein gesundes Lächeln zu erhalten ohne über Sie zu urteilen.
Wie äußert sich Zahnbehandlungsangst
Es ist sehr individuell, wie Menschen auf den Zahnarztbesuch oder den Gedanken daran reagieren. Während manche „nur“ mit einem etwas mulmigen Gefühl in die Zahnarztpraxis gehen, sorgt bei anderen bereits der Gedanke an eine Zahnbehandlung für Schweißausbrüche und Panikattacken.
Werden durch Zahnbehandlungsangst Zahnarztbesuche aufgeschoben oder bleiben sie gänzlich aus, kann dies nicht nur zu Schäden an den Zähnen führen. Man weiß heute wie stark Mundgesundheit und Allgemeingesundheit zusammenhängen, es lohnt sich also, seine Zahnbehandlungsangst zu überwinden um auch Erkrankungen wie beispielsweise Diabetes, Herz- Kreislauferkrankungen vorzubeugen und gesund zu bleiben.
Was können Sie dagegen tun?
Für alle Betroffenen empfiehlt sich ein offener Umgang mit der Angst so kann sich das gesamte zahnärztliche Team gut darauf einstellen und Ihre Ängste berücksichtigen. Geben Sie also bereits bei der Terminvereinbarung oder spätestens auf dem Anamnesebogen an, dass Sie unter Zahnbehandlungsangst leiden.
Vereinbaren Sie mit Ihrer Zahnärztin/Ihrem Zahnarzt ein Stopp-Signal wie z.B. Hand heben, so kann gezielt auf Ihre Bedürfnisse eingegangen werden.
Auch die Begleitung durch eine vertraute Person bietet Ihnen möglicherweise Sicherheit.
Sollte eine Behandlung notwendig sein, ist heutzutage durch die Verwendung von Lokalanästhesie eine schmerzfreie Behandlung möglich. Sprechen Sie bei Bedarf Ihren Zahnarzt auch auf eine mögliche Verabreichung weiterer Medikamente an.
Aber auch ganz einfache Methoden, wie das Hören von Musik bereits im Wartezimmer und auch während der Behandlung, zeigten sich in Studien als wirksam. Bringen Sie also Ihre Kopfhörer und Ihre Lieblingsmusik mit in die Zahnarztpraxis, das hilft um sich abzulenken, aber auch dabei, mögliche Geräusche zu „übertönen“.
Gut bewährt haben sich zudem Entspannungsverfahren. So zeigten Untersuchungen, dass beispielsweise der Einsatz von progressiver Muskelrelaxation sich positiv auf den Umgang mit Ängsten und Sorgen rund um den Zahnarztbesuch auswirken können. Einige Krankenkassen bieten kostenlose Anleitungen und Downloads zu diesem Thema an – fragen Sie bei Ihrer Versicherung nach. Anbei finden Sie einen beispielhaften link der Techniker Krankenkasse: Audiodatei zur progressiven Muskelentspannung (Öffnet in einem neuen Tab)
Lohnenswert ist immer auch ein Blick auf die Homepage der Zahnarztpraxen, dort finden sich Informationen, ob Ihre Zahnärztin oder Ihr Zahnarzt Angebote wie zahnärztliche Hypnose Akupunktur oder andere Unterstützungen bei Zahnbehandlungsangst anbietet.
Sollten Sie, wie ca. 5% der Bevölkerung, von einer echten Zahnbehandlungsphobie betroffen sein, wenden Sie sich bitte an Ihre Ärztin/Ihren Arzt oder Ihre Zahnärztin/Ihren Zahnarzt. Eine solche Phobie stellt eine Erkrankung dar und kann mit Hilfe von z.B. einer kognitiven Verhaltenstherapie gut behandelt werden. Vielleicht sind aber auch andere Methoden wie Lachgasbehandlung oder medikamentöse Unterstützung für Sie das Richtige.
Unser Service:
Gerne beraten wir Sie auch individuell bei bestehender Zahnbehandlungsangst. Bei Bedarf senden Sie eine email mit dem Betreff Zahnbehandlungsangst an inforhein-erft-kreisde