Beim HIV-Test (HIV-Antigen-Antikörper-Suchtest) - oft auch AIDS-Test genannt - wird das Blut auf Antigen und Antikörper untersucht.
Das Antigen ist ein Bestandteil des HI-Virus und die Antikörper sind Abwehrstoffe, die das menschliche Immunsystem gegen das HI-Virus bildet. Daher wird der Test auch Kombinationstest genannt. Dieser Kombinationstest ist eine spezielle Untersuchung des Blutes. Er ist nicht Bestandteil der üblichen hausärztlichen Kontrolle der Blutwerte (z.B. des kleinen/großen Blutbildes). Er darf nur mit Ihrem Einverständnis durchgeführt werden.
Die Zeitdauer zwischen Ansteckung und Nachweisbarkeit von HIV-Antigen/Antikörpern kann bei Menschen unterschiedlich sein und hängt vom jeweiligen Testverfahren (Labordiagnostik/Schnelltest) ab. Bei beiden Tests handelt es sich um einen HIV-Test der 4. Generation. Welches Testverfahren im Einzelfall in Frage kommt, wird im persönlichen Gespräch geklärt. Auch Fragen zum Ansteckungsrisiko, Test-Zeitpunkt, Schutzmöglichkeiten etc. können besprochen werden.
Eine HIV-Infektion ist heutzutage gut behandelbar – Voraussetzung ist aber der HIV-Test!
HIV-Test als Labordiagnostik
Durch die Labordiagnostik lässt sich eine Ansteckung mit dem HI-Virus 6 Wochen nach dem letzten Ansteckungsrisiko sicher ausschließen. Wird der Test früher gemacht, kann das zu einem falsch negativen Befund führen, weil Antigen und Antikörper noch nicht sicher nachweisbar sind (diagnostische Lücke). Falls eine Ansteckung stattgefunden hat, kann das Virus auch in dieser Zeit weitergegeben werden. Nachweisen kann man eine Ansteckung zum Teil schon früher, daher kann in seltenen Fällen ein Test vor Ablauf der 6 Wochen sinnvoll sein. Dies wird mit Ihnen im persönlichen Gespräch geklärt. Nach einer ausführlichen Beratung erfolgt die Blutentnahme im Gesundheitsamt. Sie müssen hierfür nicht nüchtern sein. Der Zeitraum zwischen Blutabnahme und dem Eintreffen des Ergebnisses beträgt etwa eine Woche, manchmal auch weniger. Das Ergebnis wird nur Ihnen persönlich mitgeteilt. Eine schriftliche Bescheinigung wird nicht ausgestellt.
Beim Labortest wird in einem ersten Screening im Blut nach HIV-Antigen/Antikörpern gesucht. Ist das Ergebnis negativ und das letzte Risiko mehr als 6 Wochen her, besteht kein weiterer Handlungsbedarf. Zeigt der Test eine Reaktion, werden im Labor aus der gleichen Blutprobe weitere Untersuchungen angeschlossen, die eine HIV-Infektion bestätigen oder ausschließen.
HIV-Test als Schnelltest
Von der Bezeichnung „Schnelltest“ darf man sich nicht in die Irre führen lassen. „Schnell“ bezieht sich nur auf die Auswertung und Bekanntgabe des Testergebnisses.
Durch den Schnelltest lässt sich eine Ansteckung mit dem HI-Virus erst 12 Wochen nach dem letzten Ansteckungsrisiko sicher ausschließen. Wird der Test früher gemacht, kann das zu einem falsch negativen Befund führen, weil Antigen und Antikörper noch nicht sicher nachweisbar sind (diagnostische Lücke). Falls eine Ansteckung stattgefunden hat, kann das Virus auch in dieser Zeit weitergegeben werden. Der Zeitraum zwischen Blutabnahme und Bekanntgabe des Testergebnisses beträgt ca. 30 Minuten.
Der Test ist ungeeignet, wenn Sie zur Senkung des HIV-Infektionsrisikos Medikamente einnehmen (PrEP, PEP). In diesem Fall ist ein HIV-Labortest zu empfehlen.
Beim Schnelltest wird mit einem ersten Screening im Blut nach Antigen/Antikörpern gesucht. Ist das Ergebnis negativ und das letzte Risiko mehr als 12 Wochen her, besteht kein weiterer Handlungsbedarf. Zeigt der Test eine Reaktion, muss dies durch einen Labortest überprüft werden. Erst dieser kann dann eine HIV-Infektion definitiv bestätigen oder ausschließen. Hierfür ist eine erneute Blutentnahme notwendig. Das Vorgehen ist dann wie bei der Labordiagnostik.
Ein (ggf. kostenpflichtiger) HIV-Schnelltest wird derzeit vom Gesundheitsamt des Rhein-Erft-Kreises nicht angeboten.
HIV-Selbsttest
Der HIV-Selbsttest, auch „Heimtest“ genannt, ist ebenfalls ein Schnelltest. Der Selbsttest gehört nicht zum kostenlosen, anonymen Angebot des Gesundheitsamtes, wohl aber die Beratung dazu oder die Überprüfung eines Ergebnisses. Die zugelassenen HIV-Selbsttests sind frei verkäuflich.
Durch einen zugelassenen HIV-Selbsttest lässt sich eine Ansteckung mit dem HI-Virus erst 12 Wochen nach dem letzten Ansteckungsrisiko ausschließen. Wird der Test früher gemacht, kann das zu einem falsch negativen Befund führen, weil Antikörper noch nicht sicher nachweisbar sind (diagnostische Lücke). Falls eine Ansteckung stattgefunden hat, kann das Virus auch in dieser Zeit weitergegeben werden, obwohl das Testergebnis noch negativ ist. Zeigt der Test eine Reaktion, muss dies durch einen Labortest überprüft werden. Erst dieser kann dann eine HIV-Infektion definitiv bestätigen oder ausschließen.
Die Selbsttests werden mit Kapillarblut aus dem Finger durchgeführt. Vor der Anwendung ist es notwendig, die Gebrauchsanweisung genau durchzulesen und zu verstehen. Eine fehlerhafte Anwendung der Selbsttests kann zu falschen Ergebnissen führen!
Der Test ist ungeeignet, wenn Sie zur Senkung des HIV-Infektionsrisikos Medikamente einnehmen (PrEP, PEP). In diesem Fall ist ein HIV-Labortest zu empfehlen.Bei Fragen zum Selbsttest oder dem Wunsch einer zuverlässigen Überprüfung des Ergebnisses wenden Sie sich an Ihre Beraterin im Gesundheitsamt des Rhein-Erft-Kreises.