Inhalt anspringen

Rhein-Erft-Kreis

Projekt "Dein Körper, ein Tatort" im Rhein-Erft-Kreis

Pressemitteilung vom 10.07.2023

Ein wegweisendes Projekt im Rhein-Erft-Kreis legt den Schwerpunkt auf den Schutz und die Unterstützung von Betroffenen sexueller Gewalt. Die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises, das Kreisgesundheitsamt und das Frauenforum Brühl-Hürth e.V. haben mit dem St. Katharinen-Hospital in Frechen einen neuen Projektpartner an ihrer Seite, um Betroffenen eine anonyme Spurensicherung (ASS) zu ermöglichen. Unter dem Namen "Dein Körper, ein Tatort" ermöglicht das Projekt Betroffenen medizinische Hilfe und die Möglichkeit, Spuren zu sichern, unabhängig davon, ob sie später eine Strafanzeige erstatten möchten oder nicht.

Das Projekt hat das Ziel, Betroffene von Sexualstraftaten zu ermutigen, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen und Spuren zu sichern, unabhängig davon, ob sie sich später für oder gegen eine Strafanzeige entscheiden möchten.

Das St. Katharinen-Hospital in Frechen bietet dazu nun medizinische Soforthilfe nach sexualisierter Gewalt an. Auf Wunsch besteht die Möglichkeit, Spuren in den gynäkologischen Abteilungen anonym sichern zu lassen. Das medizinische Personal im Krankenhaus erhält dazu Schulungen durch erfahrene Rechtsmedizinerinnen und Rechtsmediziner und das Gesundheitsamt.

Dr. Ralf Rosendahl, Chefarzt der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe im St. Katharinen-Hospital, betont die Bereitschaft des Krankenhauses zur Zusammenarbeit: "Besonders in einer solchen Ausnahmesituation ist eine einfühlsame und fachkundige Betreuung notwendig. Unser erfahrenes Team ist dafür sensibilisiert und geschult. Durch unsere Zusammenarbeit im Projekt möchten wir dazu beitragen, dass Betroffene genau die medizinische Hilfe und Unterstützung erhalten, die sie benötigen.“

Die ärztliche Versorgung der Betroffenen steht dabei im Vordergrund, und die Entscheidung über eine Anzeige kann in Ruhe zu einem späteren Zeitpunkt getroffen werden. Das Angebot der anonymen Spurensicherung ermöglicht es Spuren für einen Zeitraum von zehn Jahren aufzubewahren. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass alle Tatspuren, selbst leichte Spuren, so schnell wie möglich ärztlich untersucht werden. Für Betroffene, die unsicher sind, ob sie den Täter anzeigen möchten oder nicht, bietet dieses Projekt daher die Möglichkeit, ohne Zeitdruck eine Entscheidung zu treffen. Sie können fachlichen Rat bei Beratungsstellen einholen und Gespräche mit Vertrauenspersonen führen, um herauszufinden, ob und wann sie eine Anzeige erstatten möchten. Verschiedene Beratungsstellen stehen dabei unterstützend zur Seite und bieten Informationen und Hilfe an.

Landrat Frank Rock erklärt die Wichtigkeit des Projekts für die Betroffenen: 

"Es ist von großer Bedeutung, den Betroffenen von Sexualstraftaten umfassende Unterstützung zu bieten und ihnen bei der Wahrnehmung ihrer Rechte und dem Heilungsprozess zu helfen. Gemeinsam mit unseren Partnern setzen wir uns dafür ein, dass die Betroffenen die nötige Unterstützung erhalten und wir als Gesell-schaft sensibilisiert werden, um sexueller Gewalt entgegenzuwirken.“

Landrat Frank Rock und die Gleichstellungsbeauftragte des Rhein-Erft-Kreises möchten Betroffene dazu ermutigen, medizinische Hilfe und Versorgung nach einer Sexualstraftat in Anspruch zu nehmen.

Das Frauenforum Brühl-Hürth e.V., die Gleichstellungsstelle der Kreisverwaltung und das Kreisgesundheitsamt werben für die anonyme Spurensicherung, da vielen Menschen diese Möglichkeit nicht bekannt ist.

Folgende Frauenberatungsstellen im Rhein-Erft-Kreis stehen Betroffenen neben dem St. Katharinen-Hospital in Frechen als Ansprechpartner zur Verfügung:
 

Frauenforum Brühl-Hürth e.V. - Fachberatung für Frauen und Mädchen
Pingsdorferstr. 56, 50321 Brühl

Tel.: 02232 370137

E-Mail:  beratung.bruehlfrauen-forumbiz

Website:  www.frauen-forum.biz (Öffnet in einem neuen Tab)

Theresienhöhe 23, 50354 Hürth

Tel.: 02233 375523

E-Mail:  beratung.huerthfrauen-forumbiz

 

Frauenberatungsstelle im Café F. e.V.
Venloer Str. 135, 50259 Pulheim

Tel.: 02238 81452

E-Mail:  frauenberatungsstellecafefde

Website:  www.cafef.de/frauenberatungsstelle (Öffnet in einem neuen Tab)

 

Frauenberatungsstelle "Frauen helfen Frauen im Rhein-Erft-Kreis e.V."

Hauptstr. 167, 50169 Kerpen-Horrem

Tel.: 02273 981511

E-Mail:  kontaktfrauenberatungsstelle-kerpende

Website:  www.frauenberatungsstelle-kerpen.de (Öffnet in einem neuen Tab)

Zusätzlich steht auch das Hilfetelefon – Gewalt gegen Frauen rund um die Uhr zur Verfügung. Betroffene können das Beratungsangebot telefonisch oder per Online-Beratung nutzen. Das Hilfetelefon ist vertraulich und kostenfrei erreichbar unter der Telefonnummer 08000 116016 oder auf der Website www.hilfetelefon.de.

Weitere Bilder:

v.l.n.r. Ulrike Rumbler-Mohr (Gesundheitsamt), Sonja Seidel (Frauenforum Brühl-Hürth e.V.) und Julia Willems (Gleichstellungsbeauftragte des Rhein-Erft-Kreises)
Die engagierten Akteure des Projekts
Das Untersuchungsset für Opfer von sexuellen Übergriffen
St. Katharinen-Hospital in Frechen

Fachliche Auskunft:

Gleichstellungsbeauftragte Julia Willems

Pressekontakt:

Presse und Öffentlichkeitsarbeit, 01/2

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Rhein-Erft-Kreis
  • Rhein-Erft-Kreis
  • Rhein-Erft-Kreis
  • Rhein-Erft-Kreis
  • Rhein-Erft-Kreis

Datenschutzeinstellungen

Wir verwenden ausschließlich funktionale Cookies, um Ihnen die bestmögliche Nutzungserfahrung zu bieten. Personenbezogene Daten werden nicht gespeichert. Weitere Informationen finden Sie in der Datenschutzerklärung.

Datenschutzerklärung