Pressemitteilung vom 26. Oktober 2023
„Hej Alexa, hallo Siri“, so lautete der Titel des Vortrages von Johannes Diller, „Deutschland sicher im Netz“. Sollte dieser doch anschaulich zeigen, wie die Spracherkennungssoftware verschiedenster Anbieter im Alltag von älteren Menschen funktioniert. Hier zeigten sich die Tücken der Anwendung, denn trotz wiederholter Aufforderung reagierte Alexa nicht und weigerte sich, einen ausgewählten Radiosender zu spielen. Dennoch gelang es, die rund 50 interessierten Besucher des Fachtages Digitalisierung 2.0 von den Möglichkeiten der digitalen Sprachsteuerung zu überzeugen und den Nutzen im Alltag aufzuzeigen.
Landrat Frank Rock hatte nach 2021 zum zweiten Fachtag ins Kreishaus eingeladen, um über Techniken und Einsatzmöglichkeiten zu informieren und somit den Alltag älterer Menschen zu Hause, in der ambulanten oder aber auch stationären Pflege mit digitaler Unterstützung zu erleichtern. Eingeladen war das Fachpersonal aus dem Bereich der Pflege, die als Multiplikatoren die neuesten digitalen Entwicklungen in den Betreuungseinrichtungen implementieren könnten.
In seinem Grußwort erinnerte sich Landrat Frank Rock an seine ersten Schritte im Bereich der Digitalisierung, als er als junger Student voller Stolz sein erstes Notebook erworben hat. Der digitale Fortschritt nimmt immens an Tempo zu. Die ältere Generation gelangt nun stetig an den Punkt, an dem es einen Alltag ohne Berührung mit der digitalen Welt bald nicht mehr geben wird.
„Es wird der Tag kommen, an dem wir bei unserer Bank kein Überweisungsformu-lar mehr abgeben können, sondern gehalten sind, dies digital zu erledigen. Daher gilt es jetzt, die ältere Generation einfühlsam darauf vorzubereiten“, so Landrat Frank Rock.
Das Amt für Betreuung, Pflege und Senioren hat daher wieder Fachleute ins Kreishaus geholt, die den Interessierten aus dem Bereich der Pflege neueste technologische und digitale Entwicklungen vorgestellt haben oder Unterstützungsangebote für den Alltag der älteren Generation erläutert haben.
Gisbert Siegert vom Seniorennetzwerk Höhenhaus beispielsweise erläuterte anschaulich, wie technische und digitale Unterstützung im Alltag aussehen kann. Mit dem PC-Treff „Ran an die Maus“ hilft und unterstützt er Menschen jenseits der 60 und leistet wertvolle Arbeit, um den Seniorinnen und Senioren beim Umgang mit der digitalen Welt die Scheu zu nehmen.
Aber auch die Sicherheit bei der Anwendung von Internet & Co. stand im Fokus der Veranstaltung. Martina Rautenberg von der Kreispolizeibehörde des Rhein-Erft-Kreises zeigte auf, welche Gefahren bei der Anwendung von Internet, Telefon oder auch dem Smartphone lauern. Ob Schockanrufe oder sog. Pishing-Mails. Das Spektrum, in dem sich Betrüger bewegen wird zunehmend größer und hier heißt es für die Seniorinnen und Senioren „Vorsicht!“.
Die Herausforderung besteht nun darin, den älteren Menschen den Zugang zu der digitalen Welt einfühlsam unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse zu ermöglichen. Hierzu bedarf es niedrigschwelliger und zielgruppenspezifischer Informations- und Bildungsangebote.
Mit dieser zweiten Fachtagung „Digitalisierung 2.0“ im Rhein-Erft-Kreis haben die beteiligten Akteure eine Prozess fortgesetzt, der das Leben im Alter für alle Beteiligten nachhaltig vereinfachen, verbessern und erleichtern kann, ohne das Bedürfnis nach menschlicher Nähe und Wärme zu vernachlässigen.