Pressemitteilung vom 14. Dezember 2023
Anlässlich des internationalen Gedenk- und Aktionstages des Ehrenamtes richtete das Amt für Integration und Flüchtlingsangelegenheiten des Rhein-Erft-Kreises am 5. Dezember 2023 eine Fachveranstaltung zur Anerkennung der Verdienste des Ehrenamtes in der Integrationsarbeit unter dem Motto „Gemeinsam engagiert für eine gute Sache“ aus.
Im Rahmen der Veranstaltung wurden Fachvorträge mit Bezug zu den Themenkomplexen Integration und Migration von ausgewiesenen Fachreferentinnen und Fachreferenten gehalten.
Im Mittelpunkt des ersten Fachvortrages „Mehrsprachigkeit im Kontext von (Flucht)Migration: Mehr-sprachige Welten und einsprachige Institutionen“ standen wissenschaftsbasierte Informationen. Die Referentin, Frau Dr. Yasemin Uçan, Dozentin an der Universität Köln, lud hier zu einem Perspektivwechsel ein. In ihren Ausführungen plädierte sie dafür, die migrationsbedingten, mehrsprachigen Ressourcen in den Institutionen gewinnbringend zu nutzen. Besonders die zahlreich erschienenen ehrenamtlich engagierten Sprachmittlerinnen und Sprachmittler begrüßten es, mit akademischen Inhalten ihr Wissen und ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln, um den Bedürfnissen einer mehrsprachigen Gesellschaft gerecht zu werden.
Der Psychotherapeut und Gesundheitscoach, Herr Jörg Zerche aus Brühl, zeigte in seinem Impulsvortrag „Selbstfürsorge: Ziele, Grenzen, Nähe und Distanz im Ehrenamt“ die entscheidende Bedeutung von Selbstfürsorge und Resilienz in der Ehrenamtsarbeit auf. Durch seinen aufgeschlossenen und authentischen Auftritt fand er sehr viel Zuspruch beim Publikum.
Herr Friedhelm Peetz, Vorsitzender des Brühler Vereins „activ für alle - Integration in Sport und Kultur e.V.“, stellte in seinem Vortrag die Schwerpunkte seiner ehrenamtlichen Vereinsarbeit vor und berichtete detailliert aus der Praxis. Durch seinen persönlichen Einsatz und durch die Unterstützung seiner Netzwerkpartnerinnen und Netzwerkpartner hat er ukrainischen Schutzsuchenden mit Handicap bei der Flucht vor dem Angriffskrieg in der Ukraine geholfen und sich für ihre Integration sowohl in der Gesellschaft als auch am Arbeitsmarkt eingesetzt.
Es gibt keine Wirtschaftsbranchen, die nicht vom Fachkräftemangel betroffen sind. Die Bundesregierung hat im Rahmen ihrer Fachkräftestrategie das Fachkräfteeinwanderungsgesetz in diesem Jahr reformiert, damit mehr ausländische Fachkräfte gewonnen und langfristig gesichert werden. Zum diesem Thema referierte Herr
Youssef Fargane, Mitarbeiter des Amtes für Integration und Flüchtlingsangelegenheiten des Rhein-Erft-Kreises. In seinem Vortrag erläuterte er die neuen gesetzlichen Regelungen näher, welche ab November 2023 sukzessive in Kraft getreten sind, und ging hierbei auf die mit der Fachkräftesicherung verbundenen Chancen und Herausforderungen für Wirtschaft und Gesellschaft ein.
Das Programm schloss mit einem Auftritt des Kölner Kabarettisten Fatih Cevikkollu humorvoll ab.
Die Veranstaltung bot eine gute Gelegenheit, sich fachlich auszutauschen, voneinander zu lernen und neue Impulse für die Weiterentwicklung der Integrations- und Netzwerkarbeit in der Geflüchtetenhilfe zu schaffen. Darüber hinaus bot sie viel Raum für Reflexion, Diskussion und kreative Ideen, um gemeinsam Wege zu finden, um sich in einer immer vielfältigeren und bunteren Bevölkerung heimisch zu fühlen. Das zivilgesellschaftliche Engagement ist nicht nur ein wichtiges Element unserer auf Partizipation und Solidarität basierenden demokratischen Kultur, deren Ziel u.a. ist, Menschen zusammen zu bringen, sondern auch, weil damit die Bindungen aller Menschen an gemeinsame Werte immer wieder erneuert werden kann.
