Alkoholmissbrauch und -abhängigkeit
Der Genuss von Alkohol ist verbreitet und gesellschaftlich akzeptiert. Aus diesem Grunde beginnen Alkoholmissbrauch und -abhängigkeit fast immer schleichend.
Die Wirkung von Alkohol ist bekannt: Entspannung, Trost, Wärme, Anregung, Belohnung. Oft macht Alkoholgenuss das Leben angenehmer. Viele Menschen trinken jedoch regelmäßig Alkohol, um z.B. Stress, Ärger, Wut oder Trauer besser aushalten zu können oder nicht zu spüren.
Je öfter Alkohol getrunken wird, um sich wohler zu fühlen, desto weniger gelingt es diesen Menschen, Wohlbefinden ohne Alkohol zu erreichen. Aus diesem ständigen Konsum entstehen Missbrauch und Alkoholabhängigkeit.
Wenn eine körperliche Abhängigkeit entstanden ist, reagiert der Körper auf das Weglassen von Alkohol mit Entzugssymptomen. Der Körper verlangt danach, wieder das gewünschte Mittel zu bekommen.
Die bekanntesten Entzugssymptome sind, neben vielen anderen möglichen Anzeichen, starkes unkontrollierbares Zittern, starke innere Unruhe, Schweißausbrüche, die jedoch bei erneuter Zufuhr von Alkohol wieder verschwinden.
Entschließt sich der Betroffene letztendlich dazu, mit dem Trinken aufzuhören, ist dies nun ohne medizinische Hilfe kaum noch möglich und kann ohne medizinische Begleitung sogar gefährlich werden. Deshalb sollte sich jeder, der mit dem Trinken ernsthaft aufhören möchte, an eine Suchtberatungsstelle wenden.
In Abstimmung mit dem Hausarzt kann eine Entgiftung eingeleitet werden.
Beratung und allgemeine Information
Wenn Sie betroffen sind und eine Beratung durch die Suchtberatungsstelle des Gesundheitsamtes wünschen, können Sie mit uns telefonisch einen Gesprächstermin vereinbaren. In einem vertraulichen Informationsgespräch erhalten Sie einen Überblick über die Angebote des Suchthilfesystems. Je nach Problemlage wird entweder ein Angebot zu einer weiteren Beratung gemacht, oder in eine Entgiftung vermittelt, um im Anschluss daran die Beratung zu beginnen.
In Einzelgesprächen wird über die Entwicklung gesprochen, die zum regelmäßigen Trinken geführt hat.
Es werden neue Lösungsstrategien für den Alltag entwickelt, um sich die verloren gegangenen Fähigkeit, mit dem Problem allein fertig zu werden, wieder anzueignen.
Da im Laufe der Zeit viele Probleme, persönliche Angelegenheiten usw. liegen geblieben sein können, werden Sie dazu ermutigt und dabei beraten, ihre Angelegenheiten zu regeln.
Falls es notwendig ist, wird Ihnen vorgeschlagen, sich einer ambulanten oder stationären Entwöhnungsbehandlung zu unterziehen.
Allen Ratsuchenden wird empfohlen, sich einer Selbsthilfegruppe anzuschließen, deren Anschriften und Termine wir Ihnen geben können.
Die Mitarbeiter der Suchtberatungsstelle unterliegen einer der ärztlichen vergleichbaren Schweigepflicht.
Beratungsstellen und Entgiftung (Alkohol)
In der Entgiftungsphase werden dem Körper das Gift Alkohol bzw. dessen Rückstände entzogen. Abhängigkeitserkrankte legaler Suchtmittel finden im Rhein-Erft-Kreis entsprechende Beratungsstellen.
Abhängigkeitserkrankte legaler Suchtmittel finden im Rhein-Erft-Kreis folgende Beratungsstellen:
- Sozialpsychiatrischer Dienst des Rhein-Erft-Kreis
Kreishaus Bergheim
Willy-Brandt-Platz 1, 50126 Bergheim
Telefon: 02271/83-15313 - Psychosoziale Beratungsstelle - Fachambulanz Sucht des Caritasverbandes für den Rhein-Erft-Kreis e.V.
Erftstraße 5, 50170 Kerpen-Sindorf
Telefon: 02273-52727
Mail: PSBcaritas-rhein-erftde
https://www.caritas-rhein-erft.de/rat-hilfe/suchtberatung (Öffnet in einem neuen Tab) - IBS Bergheim
Blumenstr. 8, 50126 Bergheim
Tel.: 02271/47640 - IBS Brühl
Heinrich-Esser-Str. 37, 50321 Brühl
Tel.: 02232/18930
Die Mitarbeiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes des Rhein-Erft-Kreis bieten Sprechstunden in den Städten des Kreises an. Bitte erfragen Sie unter den o.g. Telefonnummern die Sprechstunden für Ihre Stadt.
Entgiftung und Kliniken
In der Entgiftungsphase werden dem Körper das Gift Alkohol bzw. dessen Rückstände entzogen.
Der Betroffene wird in der Regel vom behandelnden Arzt in ein Krankenhaus eingewiesen. Dort wird er untersucht, vom Krankenhauspersonal beobachtet und es wird, falls notwendig, eine stützende Medikation verabreicht, welche die oft sehr unangenehmen körperlichen und psychischen Auswirkungen des Entzuges dämpfen.
In der Regel sind die schlimmsten Symptome nach einigen Tagen abgeklungen. Nach einer Abschlussuntersuchung kann die Entlassung erfolgen.
Entgiftungen werden in der Regel von allen Krankenhäusern durchgeführt. Es empfiehlt sich jedoch, ein Krankenhaus aufzusuchen, dass viel Erfahrung mit Entgiftungen hat und das eine so genannte qualifizierte Entgiftung anbieten kann. Dies sind für den Rhein-Erft-Kreis die Psychiatrischen Kliniken in Zülpich, Düren und Bonn.
Die qualifizierte Entgiftung unterscheidet sich von einer einfachen Entgiftung vor allem durch die begleitende psychosoziale Betreuung. Nach der eigentlichen Entgiftung besteht dort häufig auch die Möglichkeit, bei entsprechender Motivation des Patienten den Aufenthalt in der Klinik zu verlängern, um eine Stabilisierung der Situation herbeizuführen. Die psychosoziale Betreuung ebnet den Weg in das Suchthilfesystem und versucht, die oft noch wacklige Entscheidung, mit dem Trinken aufhören zu wollen, zu festigen. In der folgenden Beratung wird dieser Prozess vertieft.
Die Suchtberatungsstelle ist bei der Vermittlung eines Entgiftungsbettes behilflich.
Aufnahmeverpflichtet für Entgiftungen sind für BürgerInnen des Rhein-erft-Kreis folgende Kliniken:
- Fachklinik Marienborn
Luxemburger-Str. 1 | 53909 Zülpich
Tel.: 02252/530
Für die Städte Brühl, Erftstadt und Hürth, sowie die Stadtteile Brüggen, Türnich und Balkhausen der Stadt Kerpen. - Rheinische Landesklinik Düren
Meckerstr. 15 | 52353 Düren
Tel.: 02421/400 oder 02421/402
Für die Städte und Gemeinden Bedburg, Bergheim, Elsdorf, Frechen und Pulheim, sowie die Stadtteile der Stadt Kerpen, die nicht von den Krankenanstalten Marienborn versorgt werden. - LVR-Klinik Bonn
Abteilung für Abhängigkeitserkrankungen und Psychotherapie
Kaiser-Karl-Ring 20 | 53111 Bonn
Tel 0228 551- 2800
www.klinik-bonn.lvr.de (Öffnet in einem neuen Tab) | www.lvr.de (Öffnet in einem neuen Tab)
für die Stadt Wesseling
Medikamentenabhängigkeit
Medikamentenabhängigkeit entsteht durch langjährigen missbräuchlichen Konsum.
Lag zu Beginn oft ein medizinischer Befund vor, der die Verschreibung von Medikamenten notwendig machte, kann die unkontrollierte, nicht mehr hinterfragte Weitereinnahme vieler Medikamente in eine psychische und körperliche Abhängigkeit führen.
Aufgrund der weitgehend gesellschaftskonformen Verabreichung ist die Medikamentenabhängigkeit eine verborgene Sucht. Sie zeigt sich oft erst dann, wenn schwerwiegende Symptome, wie nachlassende generelle Leistungsfähigkeit, hoher, oft lebensbedrohlicher Konsum mit Nebenwirkungen, die Unfähigkeit, den Alltag zu meistern und die Chronifizierung von Krankheitsbildern, deutlich werden.
Da die tiefer liegenden Ursachen und die Auswirkungen von Medikamentenabhängigkeit denjenigen des Alkoholismus ähneln, wird die Beratung bei dieser Abhängigkeitsform in den gleichen Suchtberatungsstellen durchgeführt und in den gleichen Fachkliniken behandelt wie die Alkoholabhängigkeit. Entgiftungen benötigen bei Medikamentenabhängigkeit einen bedeutend längeren Zeitraum als bei Alkoholabhängigkeit. Oft sind die Nachwirkungen des Entzuges noch monatelang zu spüren.
Informationen und Hilfe finden Sie für den Rhein-Erft-Kreis in folgenden Beratungsstellen:
- Sozialpsychiatrischer Dienst des Rhein-Erft-Kreis
Kreishaus Bergheim
Willy-Brandt-Platz 1 | 50126 Bergheim
Telefon: 02271/83-15313 - Psychosoziale Beratungsstelle - Fachambulanz Sucht
des Caritasverbandes für den Rhein-Erft-Kreis e.V.
Erftstraße 5 | 50170 Kerpen-Sindorf
Telefon: 02273/52727
Mail: PSBcaritas-rhein-erftde
https://www.caritas-rhein-erft.de/rat-hilfe/suchtberatung (Öffnet in einem neuen Tab)
Die Mitarbeiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes des Rhein-Erft-Kreis bieten Sprechstunden in den Städten des Kreises an. Bitte erfragen Sie unter den o.g. Telefonnummern die Sprechstunden für Ihre Stadt.