Pressemitteilung vom 15. August 2024
Das Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft und die Untere Naturschutzbehörde des Rhein-Erft-Kreises haben im Rahmen des vom Kreistag beschlossenen Gesamtkonzeptes zur naturverträglichen Nutzung des Naturschutzgebietes Königsdorfer Forst beschlossen, Rückbaumaßnahmen von illegalen Trampelpfaden und Mountainbikestrecken einzuleiten. Diese Maßnahmen sind notwendig, um eine intakte Natur in diesem Schutzgebiet zu erhalten und die natürlichen Lebensräume zu schützen.
Der Königsdorfer Forst ist ein bedeutendes Naherholungsgebiet für die umliegende Bevölkerung und bietet eine wertvolle Möglichkeit, die Natur zu genießen und abzuschalten. Dabei dürfen die „offiziellen Wege“ rund um die Uhr begangen oder mit dem Rad befahren werden. In den letzten Jahren sind zusätzlich zum offiziellen Wegenetz an vielen Stellen illegale Trampelpfade und Mountainbike-Strecken entstanden, so dass der gesamte Wald von einem viel zu dichten Netz von Wegen und Trampelpfaden durchzogen ist.
Von jedem Weg und Pfad gehen bei der Benutzung durch Erholungssuchende, oft auch in Begleitung eines Hundes, Störungen auf den angrenzenden Wald aus. So werden Wildtiere beunruhigt und z.B. bodenbrütende Vögel vertrieben. Um den sensiblen Lebensraum des Waldes zu schützen, ist es deshalb fachlich erforderlich, die Anzahl der illegalen Trampelpfade deutlich zu reduzieren. Mit dem verbleibenden Hauptwegenetz bestehen ausreichend Möglichkeiten, sich in dem Waldgebiet zu erholen.
In den vergangenen Wochen wurden diese Rückbauarbeiten von illegalen Pfaden durchgeführt. Die Eingangsstellen von den Hauptwegen zu den Pfaden wurden mit Astmaterial zugelegt. Dabei wurden mittels einer Forstmaschine Astmaterial und Stämme abgestorbener Fichten an die entsprechenden Stellen gelegt und so die Zugänge versperrt. Aufgrund des nassen Frühjahrs sind die Wege trotz vieler trockener und warmer Tage derzeit noch an einigen Stellen von Reifenspuren der Forstmaschine geprägt. Im Laufe des Jahres werden Instandsetzungsmaßnahmen stattfinden, welche den ursprünglichen Zustand der Wege wiederherstellen.
Im Waldgebiet führen die beiden vom Forstamt und von der Naturschutzbehörde beauftragten Waldhütenden Frau Michalski und Herr Mann regelmäßige Kontrollen durch, um die Einhaltung der Vorschriften zu gewährleisten und die Waldbesuchenden über die Bedeutung des Naturschutzgebietes aufzuklären. Diese Aufgabe ist ein wichtiger Bestandteil für den Erfolg der Maßnahmen.
„Der Königsdorfer Forst ist ein wertvolles Naturschutzgebiet“, betont Uwe Zaar, Umweltdezernent im Rhein-Erft-Kreis. „Wir müssen sicherstellen, dass die Gesetze und Regeln, die zum Schutz unserer Natur aufgestellt wurden, auch eingehalten werden. Das vom Kreistag beschlossene Konzept vereint aber beide wichtigen Funktionen des Waldes: Naherholung und Naturschutz“.
Der Königsdorfer Forst gehört zu den letzten verbliebenen Altwäldern unserer Region. Kartierungsergebnisse der dort heimischen Flora und Fauna unterstreichen die Bedeutung dieses wertvollen Ökosystems. „Der nachhaltige Schutz dieser Wälder hat Vorrang vor individuellen Interessen einzelner Bürger, Radfahrer oder sonstiger Waldbesucher“, so der Leiter des Regionalforstamtes Rhein-Sieg-Erft, Stephan Schütte. „Neben der Kritik erhalten wir auch viel Verständnis und Zustimmung vorn BürgerInnen für diese Maßnahmen.“
Naturschutzbehörde und Forstamt bitten die Waldbesucher, die im Naturschutzgebiet geltenden Regeln zu respektieren und sich an das Wegegebot zu halten. Gemeinsam können wir den schönen Königsdorfer Forst als Lebensraum und Erholungsort auch in der Zukunft bewahren.
Vor Ort stehen die Waldhütenden gerne zur Verfügung:
Frau Celine Michalski, celine.michalskiwald-und-holz.nrwde, 0171-5870789
Herr Jonathan Mann, jonathan.mannwald-und-holz.nrwde, 0171-5871222
Telefon: 02234-967473
E-Mail: waldhuetenderhein-erft-kreisde
Sebastianusstraße 23, 50226 Frechen-Königsdorf